Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend »nationale Graswurzelarbeit« zu betreiben. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit »Volksschutz« zu verbinden und eine angebliche »Überfremdung « zu verhindern.
Der ausgewiesene Rechtsextremismus-Experte Andreas Speit verfolgt diese kaum beachtete Entwicklung seit vielen Jahren. Er schrieb die Bücher “Völkische Landnahme: Alte Sippen, junge Siedler, rechte Ökos” (in Zusammenarbeit mit Andrea Röpke / 2019) und „Verqueres Denken – Gefährliche Weltbilder in alternativen Milieus“ (2021) und geht in seinem Vortrag auf aktuelle Geschehnisse und Hintergründe ein sowie auf die Frage, warum gerade der ländliche Raum in den Fokus gerät und welche Rolle „alternative Szenen“ in diesem Zusammenhang spielen können.
Zur Vertiefung der Diskussion im Anschluss an seinen Vortrag freuen wir uns auf Sebastian Zahn von Demos e.V., der die Entwicklungen der rechten Szene hier in der Region seit Jahren genau verfolgt und der die Runde somit um wertvolle lokale Bezüge bereichern wird.
Bitte bis zum 24.5.24 anmelden unter: koblenz@dgb.de
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